IOT Helferlein im Alltag

Vor 30 Jahren eröffneten die ersten Shopping-Tempel in Wien und mit ihnen hielt digitales CRM Einzug in die Geldbörsen der KundInnen. Die Geburtsstunde des kundenbezogenen IoT.  

Als der neue Sport-Shopping-Tempel einst vor den Toren Wiens aufsperrte, waren alle aus dem Häuschen. Jeder in Wien und Umgebung bekam ein paar Wochen zuvor eine Zuschrift in der Dicke eines Telefonbuchs mit allen dort zu habenden Sportartikeln, die man sich nur erträumen konnte.

Als das mehrstöckige Gebäude dann eröffnete, erwartete mich in unbekanntem Ausmaß, was ich so für jede erdenkliche Sportart brauchte. An der Kasse fragte die freundliche Dame , ob ich schon eine Kundenkarte hätte – Kundenkarte? Was ist das – aber ich nahm sie, denn ohne konnte man eh nicht bezahlen.

So wurde mein Kauf – Tennisbälle – auf meine Karte gebucht und die ersten Daten über mein Kaufverhalten gesammelt. Ein paar Wochen später dann kam kein dickes Buch mehr, sondern ein kleiner Folder mit Angeboten zu – siehe da – Tennis und ein Gutschein.

CPS (Cyber-Physical Systems) concept abstract image

CRM und die Frühstufe von IOT war geboren. Nun sammeln alle Handelsunternehmen so viele Daten wie nur möglich, um präzise auf das Kaufverhalten abgestimmte Angebote und ganz spezialisierte Warenkörbe bereitzustellen. Mit Boni-Vorteils-Loyalty-Treue-Angeboten und ganz personalisierten Zusendungen können wir uns dem fast nicht mehr entziehen. Big Brother is watching us.

Und heute – 30 Jahre später, in der digitalen Welt?

Mit dem allgegenwärtigen Smartphone ist man “always on”. GPS aktiviert, damit wird jede unserer Bewegungen getrackt, gespeichert und dokumentiert. Morgens gleich erfahre ich, dass es in 5 Minuten regnen wird, dass ein auf dem Amazon-Wunschzettel geparkter Wunsch meiner Kinder nun verfügbar ist und wenn ich bis mittags bestelle, morgen die Ware schon da ist. Öffne ich die Site, werden mir noch weitere Artikel vorgeschlagen, die andere auch bestellten, die meine Artikel gekauft hatten.

Durch den im Kalender eingetragenen Termin erklärt mir mein Smartphone, dass ich in 20 Minuten abfahren muss, um noch rechtzeitig anzukommen und schlägt eine Alternativroute zu meinem gewohnten Weg vor – Echtzeit-Staudaten und so.

Schnell noch ein paar Notizen am XPS convertible gemacht, selbstredend automatisch mit meinem Smartphone synchronisiert, das Smart Home aktiviert und ab ins “connected car”. Gemäß einer Studie von McKinsey wird mit einer Verfünffachung des Marktvolumens für Connecitivity-Dienste bis 2020 auf dann 170 Milliarden Euro gerechnet. Ein Fünftel der Kunden wären bereit, für bessere Connectivity-Angebote die Automarke zu wechseln, unter den Vielfahrern sogar 40 Prozent.  Mehr als ein Drittel der Kunden wären bereit, Nutzungsdaten für die Versicherungen freizugeben, wenn sie hierdurch 10 Prozent Rabatt in der KFZ-Versicherung erhalten würden. McKinsey sieht als die drei kritischen Punkte für Automobilhersteller, um die Kontrolle über das Thema nicht an Internetunternehmen zu verlieren, die Aspekte Benutzerschnittstelle, Echtzeit-Fahrzeugdaten und Geoinformationen in Echtzeit an.

Meine Parkhilfe-App erklärt mir, dass ich zwischen 9-18 Uhr in dieser Gasse, wo ich gerade bin, einen Parkschein benötige und mit einem Klick merkt sich mein Handy auch den Parkplatz.

1000 Dinge gleichzeitig und nichts vergessen!

Beim Einkauf eines kleinen Happens beim nächstgelegenen Supermarkt erinnert mich nun mein Smartphone an meine Notizen, meinte, ich wäre gerade da, wo man Milch, Brot, Erbsen und Tahina bekommt, eine Sesampaste zum Mischen der Guacamole. Ausserdem hätte ich noch einen Gutschein und stehe gerade vor einem Angebot jenes Artikel, den ich im letzten Jahr zehn Mal gekauft hatte.

Mit meiner Instore-Navigations-App des Supermarkts, die mich durchs Geschäft leitet, kann ich anhand morgens gemachter Notizen durch den Laden navigieren und erspare mir unnötige Wege. Zusätzlich bietet mir diese App eine Scanfunktion von Produkten zu Hause und direkt im Markt und schlägt in Ergänzung des Einkaufszettels auch gleich passende Rezepte vor.

“Bewerten Sie den Besuch des Kaffee Holzer” – mein Handy weiß  natürlich, dass ich gerade schnell einen Cappuccino geschlürft habe, fordert mich auf, ein paar Fotos zu posten und eine Bewertung über meinen Besuch abzugeben. Bewertungen sollen Verbrauchern helfen, sich ein schnelles Bild über die Seriosität eines Unternehmens zu machen. Falsche und negative Bewertungen sind oftmals ein großes Ärgernis und können geschäftsschädigend fürs Unternehmen sein, spornen vielleicht aber auch die Besitzer an, freundlicher, dienstleistungsorientierter und noch besser zu werden.

Schnell noch ein Paket auf die Post gebracht? Nun erreicht die Technik auch die analogen Filialen. Wenn man sich dem Schalter mit Infotainment-Bildschirm nähert, registriert eine Software via Bilderkennung sowohl das Alter als auch das Geschlecht der Kunden. Mit diesen Metadaten wird entsprechende Werbung auf den Bildschirmen geschaltet. Im Internet sind personalisierte Inhalte längst Alltag geworden. Anhand besuchter Internetseiten oder Wohn- beziehungsweise Standortdaten werden schon lange die nächstgelegenen Restaurants vorgeschlagen oder das Internet entscheidet selbst, ob es Werbung für klassische Herrenuhren, Frauenzeitschriften oder Rheumadecken zeigt.

Drüben auf der anderen Strassenseite ist noch ein Fast-Food-Laden, jetzt hab ich mir einen Burger verdient. Ein Kamerasystem an der Kreuzung erkennt, dass ich die Straße überqueren will und schaltet rasch auf Grün. Im Gegensatz zu einem Bewegungsmelder, der die Ampel auch auf Grün schalten würde, wenn eine Taube vorbeifliegt, erkennt das Kamerasystem den Menschen und auch, was er will.

Ich baue mir meinen Burger selbst, am Kiosk-Bildschirm kann ich mir meine Zutaten wählen, zahlen und am Schalter wenige Minuten  später abholen, DellWyse inside.

So läuft das heute in der digitalen Welt mit dem Internet der Dinge – realisierbar mit Technologie von DellEMC.

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About the Author: Andreas Ristl

Andreas Ristl ist bei Dell Technologies als Partner Development Manager für Österreich tätig. Er startete bei Wyse im Jahr 2010 als Channel Sales Manager für Zentral- und Osteuropa. Das Unternehmen wurde 2012 in Dell integriert. Seine Laufbahn in der IT startete er bereits vor 30 Jahren und war in verschiedenen IT-Unternehmen in der Partnerentwicklung und im Business Development tätig. In seiner Freizeit betreibt Andreas Ristl gerne Sport, reist gerne und bildet sich weiter.